Landwirte längst „in Wolbeck angekommen“
Montag, 19. Juli 2010Telgte/Wolbeck/Ostbevern - 38 staatlich geprüfte Agrarbetriebswirte und drei Wirtschafter
der Fachrichtung Landwirtschaft feierten ihren Abschluss. Die Absolventen der Fachschule für
Agrarwirtschaft im Gartenbauzentrum Wolbeck begingen ihr Fest im großen Stil, im Landhotel
Beverland in Ostbevern. Außerdem waren sie - ganz dem Anlass entsprechend - feierlich gekleidet.
Den Ort ihrer Feier suchen sich die Agrarbetriebswirte traditionell aus - das wird „generalstabsmäßig geplant“, lobte
Schulleiter Dr. Ulrich Reul in dem von Industriedesign geprägten Hotel, einem ehemaligen Kaseinwerk in Ostbevern.
Neben ihrem Beruf, die Ausbildung zum Landwirt in der Tasche und nach einem Praxisjahr haben die Absolventen noch
ein bis zwei Jahre an der Fachschule „gebüffelt“ und „Durchhaltevermögen“ bewiesen, lobte sie Anton Holz, Vizepräsident
der Landwirtschaftskammer NRW. Tierhaltung gehört ebenso dazu wie Unternehmensführung und Pflanzenbau, Berufsausbildung
und Mitarbeiterführung.
Sieben erreichten durch eine Zusatzprüfung die Fachhochschulreife, 32 bestanden die Eignungsprüfung zum Ausbilder.
Die Absolventen kommen aus den Räumen Münster (Mathias Wildermann), Niedersachsen, Rügen, Ruhr-Lippe, Siegen-Wittgenstein
und Soest sowie Borken, die meisten aus Coesfeld und Warendorf.
„Die Weiterbildung wird sie ganz schnell wieder einholen“, versprach Ehrengast Josef Everwin von der Landvolkshochschule
Freckenhorst, reckte ein Faltblatt seiner Schule in die Luft und lud dann ein: „Gönnen Sie sich auch mal eine Auszeit - wer nicht
genießen kann, wird ungenießbar“, betonte der Telgter in seiner Rede.
Reul erinnerte auch an die gemeinsamen Leistungen der Schüler am Standort Wolbeck, die ein Wir-Gefühl geschaffen und mit einer
Pflanzaktion auch die Gartenbau-Schüler beeindruckt hätten.
Der Start der Schüler war 2008 auch „der Neuanfang der Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Landwirtschaft in
Münster-Wolbeck. Sie sind der erste Jahrgang, der von Beginn der Fachschulzeit an in Wolbeck unterrichtet worden ist“, sagte Reul.
Die Landwirte seien „in Wolbeck angekommen“. Für die Schüler erinnerte Norbert Dünninghaus (Oelde) an Futtercontrolling und Düngeplanung
sowie an das nächste Winterfest.
„Wir Landwirte brauchen uns nicht zu verstecken“, so die Kreislandwirtin für Münster, Susanne Schulze Bockeloh, sie seien keine
Prämien- und Subventionsempfänger: „Was wir bekommen, haben wir verdient.“
VON ANDREAS HASENKAMP, HILTRUP
Quelle: Westfälische Nachrichten (Telgte)